In den tiefen des Waldes lebten zwei Hexenmädchen namens Ella und Marie.
Die beiden waren von klein auf furchtbar schüchtern und ängstlich. Sie gehörten nie zu den auffälligen Hexen Mädchen, gehörten nie so richtig dazu, weil sie einfach „besonnen“ waren und vor lauter Angst und Furcht nie mit ihren Besen aus der Reihe tanzten und verrückte Sachen machten.
Die beiden waren verhalten, gehemmt und hatten vor allem möglichen und unmöglichem Angst. Sie waren still, hielten sich aus Konflikten raus und gehorchten brav. Beide versuchten sich anzupassen, um nicht aufzufallen und um nicht mit ihren Besen anzuecken. Sie versteckten sich gerne, hatten Angst vor zu viel Nähe mit den anderen Mädchen und sagten nur dann etwas, wenn sie wirklich gefragt wurden.
Die beiden waren sonst erstaunlich ähnlich. Sie hatten die gleichen Ansätze, dieselben Vorraussetzungen, die gleichen Gaben und die gleiche Liebe zur Hexerei.
Die zwei wurden älter und verloren sich aus den Augen, lernten Männer kennen und bekamen eigene Hexenmädchen.
Eines Tages, nach vielen Monden feierte Ella ein Fest. Alle Hexen des Landes waren eingeladen und flogen auf ihren Besen in Scharen herbei. Das Fest war pompös und außergewöhnlich. Es war anders, als das, was man für gewöhnlich kannte.
Es war eine Energie in der Luft, dass es kribbelte. Es war eine Freude da, dass die Gäste ihr eigenes Gewicht vergaßen. Es war eine Großzügigkeit zu spüren, das man die Dankbarkeit regelrecht sehen konnte und es war eine Liebe im Raum die alle überwältigte.
Nachdem sich die Aufregung gelegt hatte, suchten sich die beiden Freunde ein ruhiges Plätzchen, um nach all den Jahren zu plaudern. Marie war sehr erstaunt, wie Ella sich in den vergangenen Jahren all diese Herrlichkeit aus eigener Kraft kreieren konnte.
„Bist du immer noch so schüchtern wie damals“, fragte Marie. „O ja, sagte Ella“. „Und hast du immer noch diese Angst wie damals“, fragte Marie. „O ja, sagte Ella, immer noch. „ Bist du denn immer noch so unsicher, wie damals“, fragte Marie erneut. „ Aber sicher doch, genau so wie damals“.
„Das verstehe ich nicht“, sagte Marie. „Wie ist all das hier trotz deiner Ängste möglich,“ fragte Marie verblüfft?
„Ganz einfach“, erwiderte Ella. „Zwischen uns beiden besteht kein Unterschied“. „Der einzige Unterschied ist, dass du all die Jahre auf deine Ängste hörst und ihnen nachgibst. Während ich all die Jahre, diese Angst beiseiteschob und mutig voranging, um das Unbekannte hinter der Angst zu erforschen. Das ist alles!